Volkswagen vertieft Partnerschaft

Die Volkswagen AG hat einen Rahmenvertrag mit VIRTUAL VEHICLE abgeschlossen, Europas größtem Forschungszentrum für virtuelle Fahrzeugentwicklung. Inhaltlich liegen die Schwerpunkte der Zusammenarbeit vor allem auf Co-Simulation, Gesamtfahrzeug-Integration und der simulationsgestützten Funktions- und Software-Entwicklung.

„Der Bedarf an interdisziplinärer Simulations-Expertise wird in den kommenden Jahren rapide ansteigen“, sagt Ralph Sundermeier, Leiter CAE-Methodenentwicklung der Volkswagen AG. Er ist von der zunehmenden Verbreitung von Simulationsanwendungen in allen Ingenieurberufen überzeugt: „2025 werden an jedem Arbeitsplatz eines Ingenieurs virtuelle Berechnungen und Simulationen genutzt werden. Die Frage ist also nicht ob, sondern wie man Methoden wie rechnerunterstützte Arbeitsprozesse zielgerichtet nutzt.“

An diesem Punkt setzt die Zusammenarbeit mit VIRTUAL VEHICLE an. Das österreichische Forschungszentrum hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2002 eine umfassende und international beachtete Expertise in den Bereichen Co-Simulation und Gesamtfahrzeug-Integration aufgebaut. Ein Beispiel ist die mitentwickelte Co-Simulationsplattform Model.CONNECT: Mit ihr konnten moderne Berechnungsmethoden zur verteilten und domänenübergreifenden Entwicklung frühzeitig und richtungsweisend in die Industrie überführt werden. Der nun abgeschlossene Rahmenvertrag legt den Grundstein für eine tiefergehende und längerfristige Zusammenarbeit mit Volkswagen, wodurch Projekte noch schneller und umfassender auf Schiene gebracht werden sollen.

Die Entwicklung in Richtung Software-Defined Vehicle erfordert eine grundlegend andere Herangehensweise für eine Branche, die bisher von den klassischen Prinzipien des Maschinenbaus geprägt war. Nach den Regeln der IT-Branche werden Produkte künftig kontinuierlich entwickelt, verbessert und angepasst. Ein Fahrzeug, das unter diesen Gesichtspunkten entworfen wird, entwickelt sich über den gesamten Produktlebenszyklus weiter und wird über Updates auf dem neuesten Stand gehalten. Die Entwicklung eines Fahrzeugs erfolgt dann nicht mehr langfristig, sondern in kurzen, iterativen Schritten. Künftig werden Kunden also nicht nur ein (Elektro-)Auto, sondern damit auch ein Software-Paket kaufen: „Für Programmierer ist das normal, für Maschinenbauer ein Paradigmenwechsel“, erklärt Sundermeier.

Volkswagen wird künftig bei der Entwicklung virtueller Berechnungs- und Simulationstools auf die Expertise von VIRTUAL VEHICLE zurückgreifen. Konkret wird das Forschungszentrum bei Themenbereichen wie der Functional Engineering Platform (FEP) von Volkswagen, bei Credible Simulation, dem modellbasierten und funktionsorientierten Systems-Engineering, der Standardisierung für virtuelle Entwicklung und der virtuellen Integration in der technischen Entwicklung unterstützen. VIRTUAL VEHICLE CEO Jost Bernasch freut sich über den Rahmenvertrag mit Volkswagen: „Die enge Zusammenarbeit mit der Industrie und Wissenschaft hat am VIRTUAL VEHICLE nicht nur Tradition, sondern ist die Basis für den Erfolg des Forschungszentrums. Wir freuen uns, Volkswagen künftig noch mehr bei Simulation und deren Qualität, Daten-Management, Fahrzeugintegration und anderen Themenbereichen unterstützen zu können.“