HADRIAN
Holistic Approach for Driver Role Integration and Automation Allocation for European Mobility Needs

Wie können automatisierte Fahrzeuge unsere Mobilitätsbedürfnisse optimal unterstützen, ohne uns zu stören oder zu gefährden? Und wie kann das Vertrauen in diese Systeme gesteigert werden?
Antworten auf diese Fragen liefert das von VIRTUAL VEHICLE koordinierte EU-Forschungsprojekt HADRIAN.
Hochautomatisiertes Fahren verspricht mehr Sicherheit und eine Vielzahl neuartiger Mobilitätsangebote für ansonsten ausgeschlossene Mobilitätsteilnehmer wie beispielsweise ältere Personen mit Einschränkungen der Motorik bzw. der Wahrnehmung oder körperlich eingeschränkte Personen. Auch könnte Stress während der Fahrt reduziert und sinnvollere Tätigkeiten während der Fahrt ausführbar werden. Es wird prognostiziert, dass automatisierte Fahrzeuge im Jahr 2050 einen dominierenden Marktanteil haben werden.
Die Akzeptanz automatisiert fahrender Fahrzeuge in den heutigen Automobilmärkten hat sich jedoch langsamer entwickelt als die meisten erwartet haben. Daher betont die Europäische Partnerschaft für kooperative und vernetzte automatisierte Mobilität (CCAM), die Bedeutung der Vorteile des automatisierten Fahrens in ihrer Forschungsstrategie der Öffentlichkeit aufzuzeigen.
Die Akzeptanz der Nutzer ist dabei von entscheidender Bedeutung.
Eine zentrale Frage dabei ist, wie automatisierte Fahrzeuge Mobilitätsbedürfnisse unterstützen und zu einer höheren Marktdurchdringung führen können.
Zu diesem Zweck untersucht das europäische Forschungsprojekt HADRIAN die Auswirkungen einer Erweiterung von Fahrautomatisierungssystemen (FAS) über das Fahrzeug hinaus auf Straßeninfrastrukturelemente sowie den menschlichen Fahrer. Ein gemeinsamer und logischer Ausgangspunkt für die Entwicklung von FAS ist heute das Fahrzeug selbst, da dieses seit langem im Fokus von Fahrzeugherstellern und Zulieferern steht.
Das HADRIAN-Projekt untersuchte, ob eine zuverlässige Erweiterung des FAS mit Informationen der Straßeninfrastruktur nicht nur machbar ist, sondern auch zu kontinuierlicherem und berechenbarerem automatisiertem Fahren führen würde, was wiederum spürbare Vorteile für die Fahrer bringt und ihre Akzeptanz und Benutzerfreundlichkeit erhöhen sollte.
Darüber hinaus untersuchte das HADRIAN-Projekt mithilfe einer fließenden Mensch-System-Integration die Anpassung an die Mobilitätsbedürfnisse sowie an den Wissensstand der Fahrer, um ihnen bei der Nutzung des automatisierten Fahrsystems optimal zu unterstützen.
Schließlich untersuchte das Projekt, inwiefern Fahrer von einer schrittweisen Einführung in das FAS durch multimediale Einführung und Rückmeldung über die Nutzung im Fahrzeug profitieren können.
In den letzten dreieinhalb Jahren haben die sechzehn Partner des EU-Projekts Lösungen zur Erweiterung des Anwendungsbereichs automatisierter Fahrzeuge untersucht, mit weit über 800 Teilnehmern geforscht und die Lösungen auf Teststrecken und offenen Straßen demonstriert. Die kombinierten Forschungsergebnisse zeigen, dass die HADRIAN-Innovationen bei Tests in realen Fahrzeugen die Nutzerakzeptanz um bis zu 60 % und die wahrgenommene Sicherheit um bis zu 50 % steigern konnten.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen finden Sie unter https://hadrianproject.eu/
Vorschau „fluid HSI Symposium 2024“: Erweiterung der Forschung auf alle Verkehrsteilnehmer
In den meisten aktuellen Fahrzeugen sind die Mensch-Maschine-Schnittstellen (HMI / Human Machine- Interface) nur begrenzt in der Lage, die Absichten von Fußgängern und Fahrzeugen in der Umgebung zu erkennen. Das kann dazu führen, dass Fußgänger gefährdet oder Fahrer mit ablenkenden Warnungen konfrontiert werden.
Das EU-Projekt HEIDI (Holistic and adaptivE Interface Design for human-technology Interactions) zielt darauf ab, eine fließende, kooperative HMI zu entwickeln, die interne und externe Sensoren gesamthaft integriert, um adaptive HMI-Lösungen für Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer zu schaffen.
Mehr zum Thema HEIDI in unserem Blogbeitrag